Studien
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Hypnose als wirksame Therapie offiziell anerkannt, und zwar 1955 durch die "Britische Ärztegesellschaft" und 1958 durch die "Amerikanische Ärztegesellschaft". Im Jahre 2006 bekam die Hypnose auch in Deutschland die Anerkennung als psychotherapeutische Intervention für verschiedene Anwendungsgebiete durch den "Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie".
Wissenschaftlich bewiesene Wirksamkeit von Hypnose und Hypnosetherapie
Hypnosetechniken werden schon sehr lange eingesetzt und verfügen einen hohen Wirksamkeitsnachweis in der Praxis. Sie ist auch sehr ausgiebig in wissenschaftlichen Studien erforscht worden. Bis heute gibt es mehr als 170 internat. Veröffentlichungen von wissenschaftlich fundierten Studien über die Wirksamkeit der Hypnosetherapie.
Die Erfolgsquoten der Hypnosetherapie
Die Erfolgsquoten der Hypnotherapie liegt im Durchschnitt über alle in wissenschaftlichen Studien erforschten Anwendungsgebieten bei rund 70%. Im Vergleich dazu weiss man aus der Anwendungsforschung über die Wirksamkeit von Medikamenten, dass viele Medikamente im Durchschnitt eine Non-Responder-Rate von 20-30% haben, d.h. bei 20 - 30% der Menschen nicht wirken.
Studien
Chronische Schmerzen - Bis zu 75% weniger Medikamente durch Anwendung der Selbsthypnose!
Die Probanden litten seit Jahren an chronischen Schmerzen. Rücken, Migräneattacken, Rheuma - den Patienten war nur mit starken Schmerzmitteln zu helfen. Ein Forscherteam der Universität Göttingen suchte nach Alternativen und fand die Selbsthypnose. Den 28 an der Studie beteiligten Schmerzpatienten wurden Techniken der Selbsthypnose beigebracht, damit sie sich bei auftretenden Attacken in einen Zustand tiefer Entspannung versetzen und damit den Schmerz mindern konnten. Die Studienteilnehmer konterten in den selbsthypnotischen Sitzungen bei ersten Anzeichen einer Attacke mit Trancebildern von Wärme und Wohlfühlen. Mit Erfolg: Nach Angaben der Wissenschaftler konnte die Dosis bei Schmerzmitteln um 60 % und bei Opiaten sogar um 75 % gesenkt werden. Der Leiter der Studie, Dr. Stefan Jacobs vom Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie hebt hervor: “Erstmals steht mit unserem Verfahren eine effektive, hoch wirksame Methode zur Schmerzreduktion zur Verfügung”. Die Verbesserungen blieben bei den meisten über etliche Wochen stabil, wie eine Nachuntersuchung nach drei Monaten zeigte. Insgesamt ging es den Probanden erheblich besser, sie waren arbeitsfähig und gingen wieder unter Menschen. Quelle: Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie
Hypnose und Hypnosetherapie beim Reizdarmsyndrom
Hypnose ist ein bewährtes und durch eine Vielzahl von Studien dokumentiertes Mittel im Einsatz bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms.
Was für das Reizdarmsyndrom gilt, gilt auch für viele weitere Magen- und Darmerkrankungen. So wurden bereits gute Ergebnisse bei Colitus Ulcerosa, Magengeschwüren und Morbus Crohn erzielt.
Wichtig ist auch hier eine korrekte Diagnostik, die feststellt, ob das Reizdarmsyndrom körperliche oder psychische Ursachen (z.B. Stress) hat.
Aufgrund der Diagnose kann die Behandlung mit Hypnose / Hypnosetherapie dann genau auf die individuellen Bedürfnisse des Klienten angepasst und bei Bedarf noch mit einer entsprechenden somatischen Therapie kombiniert werden.
Amerikanische Studie
Das Reizdarmsyndrom kann in vielen Fällen erfolgreich mit Hypnose behandelt werden. Selbst fünf Jahre nach einer entsprechenden Therapie fühlten sich die Patienten immer noch deutlich besser, schreiben Mediziner des Withington-Krankenhauses in Manchester im Fachmagazin Gut (Bd. 52, 2003, S. 1623).
Obwohl das Reizdarmsyndrom zu den häufigsten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes gehört, sind die Ursachen der Schmerzen, des unregelmäßigen Stuhlgangs oder der Blähungen weitgehend unbekannt. Die Lebenserwartung der Patienten scheint nicht beeinträchtigt zu sein, aber die Lebensqualität kann unter den Beschwerden erheblich leiden.
Im Hypnose-Zentrum des Krankenhauses Withington erhalten Reizdarmpatienten zwölf Mal eine Hypnose, die bis zu eine Stunde dauern kann.
Frühere Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass ein Grossteil der Patienten, vor allem Frauen, positiv auf die Therapie anspricht. Die Mediziner untersuchten nun, ob der Erfolg der Therapie auch nach fünf Jahren noch anhält.
Die befragten Patienten gaben zu ihren Beschwerden und Lebensqualität etwa die gleichen Antworten wie unmittelbar nach Beendigung der Hypnosesitzungen, fanden die Forscher. Die Patienten gingen überdies seltener zum Arzt und nahmen weniger Medikamente ein als vor der Therapie. Auf die Weise würden sich auch die Kosten der Hypnose rechnen, schreiben die Forscher.
Eine aktuelle Studie der Universität Tübingen beweist:
Hypnose hilft wirklich erfolgreich beim Abnehmen
Psychologen der Universität Tübingen haben jetzt den Erfolg von Hypnose zur Gewichtsreduktion auch wissenschaftlich nachgewiesen.
Mehrere Studien, vor allem aus den USA, hatten in jüngster Zeit schon gezeigt, dass Hypnose noch bessere Erfolge erzielen kann als z.B. eine spezielle Verhaltenstherapie. In die Studie wurden 43 stark übergewichtige Frauen aufgenommen, die bereits mehrere erfolglose Diäten hinter sich hatten. 22 wurden ausschliesslich verhaltenstherapeutisch betreut, 21 mit einer Kombination aus Verhaltenstherapie und Hypnose.
Für die Frauen war eine Gewichtsreduktion enorm wichtig, denn stark Übergewichtige leiden häufiger als Normalgewichtige an Stoffwechsel- und Skeletterkrenkungen, an Fettleber oder Herz-Kreislauf-Problemen.
Darüber hinaus haben sie oft Schwierigkeiten bei der Partnersuche, ein vermindertes Selbstwertgefühl und -entgegen dem Klischee von den "fröhlichen Dicken"- auch eine geringere Lebenszufriedenheit.
Das Ergebnis
In beiden Gruppen wurde fröhlich abgespeckt, Gewicht und Körperfett schmolzen dahin. Bei der Hypnosegruppe lag das Ergebnis deutlich höher als bei der anderen Gruppe, was vor allem daran lag, dass hier auch noch Monate nach Therapie-Ende die Pfunde weiter purzelten. Auch der Körperfettanteil sank bei den hypnotisierten Frauen stärker.
Und die Hypnose hat offensichtlich noch weitere positive Effekte
Die Lebenszufriedenheit der Frauen aus der "Hypnosegruppe" war gegenüber den anderen deutlich gestiegen, ebenso die Gesundheitsqualität und das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
Kein Jo-Jo-Effekt
Auch der gefürchtete Jo-Jo-Effekt blieb aus: Neun von zehn Frauen konnten ihr Gewicht auch noch ein halbes Jahr später halten.
Die Studienergebnisse der Universität Tübingen finden Sie im Original unter: http://www.meg-tuebingen.de/1-hypnose-hypnoseforschung.htm
Inzwischen hat die Forschergruppe übrigens nachgewiesen, dass die Methode auch bei Männern funktioniert. Der Studienleiter hat sich angesichts dieser positiven Ergebnisse dafür ausgesprochen, die Hypnose verstärkt zur Gewichtsreduktion einzusetzen.